Ästhetik ist ein Modus des Bewusstseins. Ein Modus, in dem das Bewusstsein
zielgerichtet an sich selber herumspielt. Wenn man diesen Versuchsaufbau nutzt
um herauszufinden, inwieweit hier ein Einbruch ins Wirkliche gelingt, wenn man
dies zudem im Kontext der Kunstgeschichte und in den Kulissen der
menschlichen Kulturen spielt, nennt sich das Kunst.
Die Kunst geht also frei von Grundannahmen vor, die Wertlosigkeit aller
Konsense voraussetzend, während Kultur ihren Wert in Gewesenem artikuliert,
Bewährtes zur Währung macht.
Dem Künstler bleibt also nichts übrig, außer aus dem, was ihm die Kultur antut,
ein Heilmittel zu machen, das den Schleier des Wahren durchdringlich macht, so
dass Wirkliches durchscheint. Bis er diese Situation völlig durchschaut hat
befindet sich der Künstler ganz grundsätzlich in Notwehr.